Fragen zur Taufe

1. Allgemeine Fragen zur Taufe

Wo findet man einen Taufspruch?

Der Taufspruch ist ein Vers aus der Bibel, der zu Ihnen und/oder zu Ihrem Kind passt. In ihm soll Gottes Verheißung an den Täufling zum Ausdruck kommen. Zugleich stellt sich der Täufling damit in die jahrhundertealte Tradition der Christ*innen. Einen passenden Vers zu finden, ist für Täuflinge oder Eltern und Pat*innen nicht immer eine leichte Aufgabe. Gehen Sie dazu einfach in Ihrer Bibel auf die Suche! Wertvolle Anregungen finden sich auch unter www.taufspruch.de .

 

Kostet die Taufe Geld?

Nein, für eine Taufe werden keine Gebühren fällig. Wie in jedem Gottesdienst wird allerdings auch bei einer Taufe eine Kollekte für einen bestimmten kirchlichen Zweck gesammelt.

 

Wann können Taufen stattfinden?

Einmal im Monat findet an einem Samtagnachmittag ein Taufgottesdienst abwechselnd in der Wichern-Kirche und in der Zwiebelturmkirche statt. Der Gottesdienst ist auf die Zielgruppe der Tauffamilien zugeschnitten und das Thema Taufe steht ganz im Mittelpunkt.

 

Wo können Taufen stattfinden?

In unserer Gemeinde findet die Taufe in der Regel in einer unserer Kirchen statt. Denn mit der Taufe gehört der Täufling zur Gemeinschaft der christlichen Kirche und die Gemeinde freut sich anteilnehmend an jedem jungen Leben, das unsere Kirche bereichert.

Besonderen Event-Charakter haben die jeweils einmal im Jahr stattfindenden Taufen im Freibadgottesdienst oder bei der Pfingstwanderung mit Taufen im Paasbach. In bestimmten begründeten Situationen kann eine Taufe ausnahmsweise auch mal an einem anderen Ort, z.B. zu Hause stattfinden. 

 

Wann sollte eine Taufe angemeldet werden?

Bei Kindertaufen ist eine Frist von zwei Monaten sinnvoll. Bei Erwachsenentaufen empfiehlt sich eine Frist von 3-6 Monaten, weil die Taufe in der Regel mit einem Taufunterricht vorbereitet werden muss. Angemeldet werden muss die Taufe bei der/dem für Sie zuständigen Pfarrer*in, der oder die an Ihrem Wunschtermin Dienst hat oder in deren/dessen Pfarrbezirk Sie wohnen. Wenn Sie nicht wissen, wer für Sie zuständig ist, geben unsere Gemeindesekretärinnen gerne Auskunft. 

 

Was passiert beim Taufgespräch?

Zu jedem Taufsamstag gibt es ein gemeinsames Taufgespräch mit allen Tauffamilien. Schön ist es, wenn beim Taufgespräch im Vorfeld nicht nur beide Eltern, sondern auch die Paten teilnehmen. Inhalt des Taufgesprächs ist das gegenseitige Kennenlernen, die Bedeutung der Taufe und der Ablauf des Taufgottesdienstes. Anregungen oder Beiträge für die Taufe nehmen wir gerne in die Gestaltung des Gottesdienstes mit auf. Die Taufe wird in unsere Kirchenbücher eingetragen. Dazu benötigen wir einige Angaben von Ihnen, die beim Taufgespräch im Taufformular festgehalten werden.

 

Wie können wir den Taufgottesdienst mitgestalten?

Sie können ...

… eine Taufkerze gestalten und mitbringen

… sich bei Auswahl der Lieder beteiligen

… einen Ihnen wichtigen Text zur Taufe vorlesen

… oder selbstverfasste (Segens-)Wünsche

… oder sich am Fürbittengebet beteiligen, indem Sie Ihre Sorgen, Wünsche und Hoffnungen für den Täufling und Ihre Bitten, dem anvertrauen, der alles in der Hand hält.

 

Darf bei der Taufe fotografiert werden?

Ein leidiges Thema ist das Fotografieren, bzw. Filmen. Übermäßiges Engagement wirkt hier nicht nur störend auf die Gemeinde und auf Sie als Betroffene, sondern bleibt auch letztlich unbefriedigend. Sie sollten deshalb kein Blitzlicht benutzen und keine Nahaufnahmen erzwingen. Viel entspannter ist es, im Anschluss an den Gottesdienst, alles noch einmal in Ruhe mit den unterschiedlichsten Motiven, Teilnehmenden und den nötigen Regieanweisungen nachzustellen. Sorgen Sie selbst für gute Erinnerungen!

 

Was muss ich zur Taufe mitbringen?

Ein Taufkleid ist kein notwendiges Requisit (besonders nicht im Erwachsenenalter).
Das Stammbuch zum Eintragen der Taufe können Sie beim Taufgespräch oder bei der Taufe abgeben.

 

Wie bekomme ich eine Taufkerze?

Eine sehr schöne Taufkerze bekommen Sie von unserer Kirchengemeinde geschenkt. Wenn Sie aber kreative Menschen haben, die eine solche Kerze persönlich mit dem Namen des Täuflings, dem Datum und besonderen Symbolen gestalten wollen, können Sie gerne eine eigene Taufkerze mitbringen. Wir schenken Ihnen dann zur Taufe z.B. einen Gebetswürfel.

 

2. Fragen zur Kindertaufe

Warum sollen Kinder getauft werden?

Gottes Zuwendung und Liebe gilt allen Menschen ohne Vorbedingung. Diese Tatsache wird durch die Taufe von Säuglingen und Kindern besonders schön deutlich. Eltern erleben das Entstehen neuen Lebens häufig als Wunder und wollen ihr Kind unter Gottes Schutz stellen.
Durch die Taufe eines Kindes übernehmen Eltern, Pat*innen und die ganze Gemeinde die Verantwortung dafür, dass der heranwachsende Mensch Zugänge zum Glauben findet. Deshalb versprechen sie für eine christliche Erziehung zu sorgen, mit dem Kind zu beten, ihm biblische Geschichten zu erzählen und seinen Fragen nach Gott und der Welt nicht auszuweichen.

 

Welche Vorbereitungen sind für die Taufe eines Kindes nötig?

In der Vorbereitung der Taufe findet zwischen der/dem Pfarrer*in und den Eltern - wenn möglich auch mit den Pat*innen - ein Gespräch statt. Als Unterlagen ist das Familienstammbuch mit der Geburtsurkunde mitzubringen.

 

Müssen Eltern verheiratet sein, wenn sie ihr Kind taufen lassen wollen?

Die Eltern des zu taufenden Kindes müssen nicht verheiratet sein. Allerdings muss in der Frage ihrer Absicht, ihr Kind taufen zu lassen, Einigkeit bestehen. Es ist möglich, die Trauung der Eltern mit der Taufe zu verbinden.

 

In welchem Alter sollte ein Kind getauft werden?

Die Taufe ist in jedem Lebensalter möglich. Bei der Taufe ganz kleiner Kinder wird das Geschenk der Liebe Gottes, die nicht an Leistungen gebunden ist, besonders schön deutlich. Es ist auch sinnvoll Kinder z.B. im Grundschulalter zu taufen, wenn sie in einem wahrnehmungsfähigen und erinnerungsfähigen Alter sind, wenn sie die Taufe selber mitgestalten, sich Pat*innen selber wählen oder ihren Taufspruch mit aussuchen können.

 

Können Eltern ihr Kind taufen lassen, wenn sie nicht Kirchenmitglieder sind?

Nein. Mindestens ein Elternteil sollte Mitglied der Evangelischen Kirche sein. Nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen kann hiervon abgewichen werden. Sprechen Sie darüber bitte mit der/dem für Sie zuständigen Pfarrer*in.

 

Kann ein Kind gegen den Willen eines anderen Elternteils getauft werden?

Nein. Lehnt ein Erziehungsberechtigter die Taufe ab, so kann die Taufe nicht stattfinden. Nach der Vollendung des 14. Lebensjahres (Religionsmündigkeit) kann eine/ein Jugendliche/r selbst entscheiden, sich taufen zu lassen.

 

Können Nichtgetaufte am Religionsunterricht in der Schule und an kirchlichen Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche teilnehmen?

Ja. Der schulische Religionsunterricht als ordentliches Lehrfach steht allen Schüler*innen offen. Das gilt auch für Veranstaltungen in unserer Gemeinde (Krabbelgruppen, KiBiSa, Kinderprojekte, Konfirmandenarbeit…)  — und selbstverständlich für alle Gottesdienste.

 

Wer kann Pate oder Patin werden?

Durch das Patenamt werden den Eltern Menschen an die Seite gestellt, die sie in der Sorge um das Kind unterstützen. Pat*innen müssen einer christlichen Kirche angehören, evangelische Pat*innen müssen konfirmiert sein. Mindestens eine Patin oder ein Pate soll der evangelischen Kirche angehören. Für die Übernahme einer Patenschaft brauchen Pat*innen eine Patenbescheinigung, die sie im Gemeindebüro ihrer Ortsgemeinde bekommen. Diese Bescheinigung ist spätestens zum Taufgottesdienst mitzubringen.
Freunde oder Familienmitglieder, die diese Voraussetzung nicht erfüllen, können nicht Patin oder Pate werden. Sie können als Taufzeug*innen in das Geschehen eingebunden sein.

 

 3. Fragen zur Erwachsenentaufe

Welche Voraussetzungen gibt es für eine Taufe von Erwachsenen?

Entscheidend für die Taufe ist der Wille des Menschen, sich taufen zu lassen. Dabei kommt es nicht darauf an, das der Mensch bereits ganz fest in seinem Glauben lebt, sondern dass sie/er Gottes Zuwendung erfahren hat und diese Zuwendung mit ihrem/seinem Ja zu Gott erwidern möchte. Diese Grundvoraussetzung wird ergänzt durch einige Stunden Taufunterricht, der das Basiswissen über den Glauben und die Kirche vermitteln soll.

 

Können Jugendliche konfirmiert werden, ohne getauft zu sein?

In der Konfirmation bekennen die Jugendlichen selbst, was Eltern und Paten bei der Kindertaufe stellvertretend für sie entschieden haben. Für Jugendliche, die nicht getauft sind, ist der Konfirmandenunterricht nicht nachgeholter, sondern hinführender Taufunterricht. Konsequenter Weise werden sie am Tag der Konfirmation getauft oder wenn das Thema Taufe im Unterricht behandelt wird.

 

Ist nach einem Kirchenaustritt eine erneute Taufe erforderlich?

Nein, ein Austritt aus der Kirche macht die Taufe nicht rückgängig. Er schränkt lediglich die kirchlichen Mitgliedschaftsrechte ein. Die Taufe wird bei einem Wiedereintritt in die Kirche nicht wiederholt — auch nicht bei dem Übertritt in eine andere christliche Kirche.