"Grüner Hahn"- Kirchliches Umweltmanagement
Unsere Kirchengemeinde beteiligt sich an der Aktion "Grüner Hahn - Kirchliches Umweltmanagement".
Dazu hat sich ein Umweltausschuss um Martin Schinke gebildet. Als einer der ersten Schritte wurde eine Umweltleitlinie entworfen und vom Presbyterium beschlossen. Diese Leitlinie stellt eine verbindliche Selbstverpflichtung für das Handeln des Presbyteriums dar.
Als praxisbezogene Felder der Ökologie seien in unserer Gemeinde hier der "Garten Eden" und die "Kirchenimker" beispielhaft als Projekte erwähnt.
Umweltleitlinien
Der erste Mensch wird von Gott in den Garten Eden gesetzt mit dem Auftrag, ihn zu bebauen und zu bewahren. "Und der HERR nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte..." (Gen 2,15). Bis heute leitet sich aus dieser Stelle der theologische Auftrag ab, unsere uns von Gott anvertraute Schöpfung für alle nachfolgenden Generationen zu schützen. Dieser Auftrag gilt besonders für eine Kirchengemeinde, weil und sofern die die biblische Botschaft zur Richtschnur ihres Handelns macht.
Nicht nur aus biblischer Sicht, sondern auch aus allgemeiner menschlicher Vernunft und Gerechtigkeit haben unsere Kinder, Enkel und spätere Generationen einen Anspruch darauf, dass sie eine ebenso intakte und lebenswerte Umwelt vorfinden wie die heutige oder vergangene Generationen.
Dies bedeutet, dass unser Ökosystem am Boden so wie die verschiedenen Bereiche der Atmosphäre durch unser Handeln im alltäglichen Leben nur in dem Maße belastet und verschmutzt werden dürfen, wie die Natur die Fähigkeit zur Regeneration besitzt und damit das Ökosystem stabilisiert.
Zur Zeit sind wir von diesem Gleichgewichtszustand, z.B. im Bereich Atmosphäre, weit (etwa um den Faktor 4 bis 5) entfernt. Die Häufung von sehr warmen Jahren im letzten Jahrzehnt und die Zunahme des CO2-Gehaltes in der Atmosphäre von 280 ppm vor Beginn der Industrialisierung im Jahr 1800 auf über 383 ppm im Jahr 2007sind Fingerzeige für bereits eingetretene Veränderungen und für Schäden, die unserem Ökosystem noch bevorstehen.
Im vierten Sachstandsbericht des IPCC aus dem Jahr 2007 (Zwischenstaatliche Sachverständigengruppe der UN über den Klimawandel) werden die Zusammenhänge wissenschaftlich untersucht und die notwendigen Verhaltensänderungen aufgezeigt.
Berechtigt ist dabei die Position des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Wolfgang Huber, von Bundeskanzlerin Angela Merkel, und des WBGU (Wissenschaftlicher Beirat der Bundesregierung Globale Umweltfolgen), dass im Rahmen der nötigen CO2-Reduktionen jedem Menschen auf der Erde langfristig die gleichen CO2 Emissions-Rechte zugestanden werden sollten. Das bedeutet, um allen Menschen die gleichen Lebenschancen einzuräumen, dass die westliche Welt – also die Industriestaaten – zu Gunsten der südlichen Welt in verstärktem Maße Ressourcenschonung betreiben und ein Wirtschaften einleiten muss, das von der Nachhaltigkeit geprägt ist. Nur somit ist eine Versöhnung von Ökonomie und Ökologie gegeben.
Ein weiterer ebenso wichtiger Aspekt ist die Senkung der Energie- und Betriebskosten, die nach den Personalkosten für die evangelische Kirchengemeinde den größten Kostenfaktor mit etwa 30.000,- Euro/ Jahr darstellen. Durch Maßnahmen zur Verbesserung der Umweltbilanz sinken langfristig betrachtet in der Regel auch die Energiekosten, insbesondere bei Berücksichtigung zukünftiger Energie-Preissteigerungen. Dabei sind kurz, mittel- und langfristig Investitionen notwendig, die zu den gewünschten Ergebnissen führen. Diese Maßnahmen müssen unter Berücksichtigung der oben gemachten Erkenntnisse getätigt werden.
Eine weitere Aufgabe, die in der Verantwortung des Presbyteriums liegt, ist die stetige Herausforderung, Gemeindeglieder und Mitarbeitende der Gemeinde zu sensibilisieren, in privatem wie in kirchlichem Handeln Produkte zu kaufen und einzusetzen, die ökologisch verträglich und - wenn angeboten – aus der Region stammen. Eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit soll aufmerksam machen und zur Nachahmung anregen.
Die evangelische Kirchengemeinde Bredenscheid-Sprockhövel erkennt bezüglich obiger Punkte ihre Verantwortung und versucht nachdrücklich - in Vertrauen auf Gottes Hilfe - den anfangs formulierten ökologischen Gleichgewichts- und natürlichen Normalzustand innerhalb der nächsten 10 bis 30 Jahre für Ihren Gebäudebestand, die Grundstücke und die kirchlichen Abläufe zu erreichen, dann beizubehalten und weiter zu verbessern. Dabei sollen sich erhebliche Kosteneinsparungen ermöglichen.
Die angesprochenen Probleme haben zwar eine globale Ausweitung, die Lösung erfolgt jedoch als Summe lokaler Lösungen und Aktivitäten. Die notwendigen Veränderungen sollen dabei kostenverträglich / kostenreduzierend innerhalb von etwa höchstens 20 Jahren u. a. mit Hilfe des Grünen Hahns / der Zertifizierung nach EMAS umgesetzt werden.